MK Borken und
Umgebung e.V.
feiert den
Geburtstag ihres schwimmenden Vereinsheimes
„60 Jahre
Küstenwachboot 18 (KW 18)“
Am 11.08.2012 fand das schon zur Tradition
gewordene Sommerfest der
Marinekameradschaft Borken und Umgebung, unter dem Motto „60
Jahre KW 18“, statt. Schon ab 13:00
Uhr fanden sich viele Gäste ein die das heimische Mittagessen an diesem Tag
gegen Spießbraten, Bratwurst, geräucherte Forellen oder Lachsbrötchen
eintauschten und mit einem frisch gezapften Jever abrundeten.
Nach der Eröffnung durch den 1. Vorsitzender
Richard Koch, ließen es ich sich das Bläserkorps des Kreisjagdvereins
"Hubertus" Fritzlar - Homberg e. V, der Shantychor Homberg/Borken
e.V. und der Kerstenhäuser Liederstammtisch
nicht nehmen der MK Borken und ihrem KW 18 musikalisch, in Form von
einem Ständchen, zu gratulieren.
Die Geschichte des Bootes musste an diesem Nachmittag unseren
Gästen oft zum Besten gegeben, sie stellt sich wie folgt dar:
So
wurde das Boot 1952 im Auftrag er US
Navy bei der Werft Abeking & Rassmussen im Bremen gebaut und am 30.11.1952
in Dienst gestellt.
Es diente der U.S. Navy als Patrouillenboot in der Weser-,
Rhein-, Ems- und der Elbemündung eingesetzt.
Nach
der Aufstellung des Bundesgrenzschutzes SEE wurde das Sternenbanner eingeholt
und die Bundesdienstflagge gehisst. Jetzt wurde es eingesetzt zur Bewachung der
Grenzen in der Nord- und Ostsee.
Am
30.11.1956 wurde das Boot an die junge Deutsche Bundesmarine übergeben, welche
mit 9 weiteren Booten gleicher Bauart eine der
ersten schwimmenden Einheiten bildeten. Die Boote gehörten zum 3.
Hafenschutzgeschwader und der Heimathafen war Neustadt in Schleswig-Holstein.
Am
10.12.1965 wurde das Boot aus dem Dienst der Bundesmarine entlassen, um ab
10.9.1967 als Sicherungsboot für das Schießgebiet Todendorf in der Ostsee
eingesetzt zu werden.
1993 wurde es außer Dienst gestellt und aus dem aktiven
Dienst entlassen.
Am
01.10.1993 wurde das Schiff dem Deutschen Marinebund und somit der
Marinekameradschaft Borken e.V. übergeben.
Am
03.10.1993 begann für unser Boot die letzte Reise.
Es
wurde von Wilhelmshaven über die Nordsee nach Bremen und von Bremen über die
Weser und Fulda nach Kassel gebracht.
Nach
abenteuerlicher Reise und einem letzten Überlandtransport kam das Boot am
26.04.1994 in Borken an und wurde in den „Singliser See“ eingelassen.
Der See
gehört zum Borkener Seenland und ist aus einem ehemaligen Braunkohletagebau
entstanden. Mit seinen ca. 75 ha Wasserfläche und einer Tiefe von ca. 40 Metern
ist dort heute der Heimathafen von KW 18. Zu unseren Nachbarn zählen Surfer,
Taucher und Aqua-Golfer.
Nach
jahrelangem Umbau (ca. 3 Jahre), so entstand z.B. aus dem ehemaligen
Maschinenraum wo 2 x 1000 PS-Motoren ihre Arbeit verrichteten, ein schmucker
maritimer Versammlungsraum, welcher ca. 40 Pers. Platz bietet und heute
als Kameradschaftsheim der
Marinekameradschaft Borken e. V. dient, sowie breiten Schichten der Bevölkerung
Einblicke in das Leben an Bord bietet.
Nach
zweijähriger Nutzung und Bewirtschaftung
durch die MK Borken, war man in der Hoffnung, nach all den finanziellen
Anstrengung und unzähligen Arbeitsstunden nun endlich in „ruhiges Fahrwasser“
zu gelangen.
Aber
all diese Hoffnungen wurden durch den schwärzesten Tag der MK Borken, den 13.07.1998,
durch einen Brandanschlag auf unser Küstenwachboot 18 zunichte gemacht. Alle ideellen Werte wurden ein Opfer der Flammen, selbst
die Außenhaut unseres Fahrstandes schmolz unter den hohen Temperaturen dahin
und zeigte riesige Löcher. An diesem Tag konnte man viele gestandene Männer mit
Tränen in den Augen sehen, sahen sie sich doch durch diese heimtückische Tat
(welche bis heute nicht aufgeklärt wurde), um die Früchte ihrer Arbeit
gebracht. Die MK Borken stand vor der Frage wie soll es nun weitergehen.
Schnell meldeten sich die ewigen Pessimisten mit Aussagen wie verschrotten oder
versenken zu Wort. Doch die Optimisten waren ebenfalls schnell einer Meinung,
indem sie sagen „jetzt erst recht“. Leider standen nun wieder 2 Jahre Arbeit
vor uns, denn wir mussten unser Boot komplett bis auf die Außenhaut entkernen
und wieder neu aufbauen.
Nachdem in
den letzten Jahren weitere bauliche Aktivitäten wie Bootshaus, Steg und
Leuchtturm stattfanden, zählt unser Küstenwachboot heute zu den Attraktionen
der Stadt Borken. Die vielen Veranstaltungen, wie Geburtstagsfeiern, Jubiläen,
Tagungen bis hin zu Hochzeiten und Trauungen geben Zeugnis darüber ab. Auch
einige Sendungen im HR -
Regionalfernsehen haben uns über die Grenzen des Schwalm-Eder-Kreises bekannt
gemacht. So haben mittlerweile auch viele MKen aus dem DMB den Weg zu uns
gefunden um mit der MK Borken ein paar gemütliche Stunden bei maritimem
Ambiente zu verbringen.
Für
Interessierte lohnt sich immer ein Besuch unserer Hompage www.mkborken.de
rk
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