Bald
blinkt’s am See
Marinekameradschaft Borken
will einen Leuchtturm auf ihr Gelände bauen
Von Olaf Dellit
Borken. Von Leuchtturmprojekten
wird gerne gesprochen, wenn etwas als vorbildlich gelten,
wenn es über die Grenzen hinausstrahlen soll. Am Singliser
See wird tatsächlich ein Leuchtturmprojekt verwirklicht
– und zwar im Wortsinn.
Sie
planen einen Leuchtturm für den Singliser See: von links
Architektin Kirsten Keller, Marinekameradschafts-Vorsitzender
Richard Koch, Christof Wehrum und Peter Kling (Raiffeisen)
Foto: Dellit
„So etwas kann eigentlich
nur aus einer Bierlaune heraus entstehen“, sagt Richard
Koch, Vorsitzender der Marinekameradschaft Borken. Die
Raiffeisenbanker treffen sich traditionell zum Jahresende
auf dem Schiff der Kameradschaft, das auf dem Singliser
See liegt.
Irgendwann habe auf dem Deck
einer gesagt: „Warum ist das denn so dunkel hier? Wieso
gibt’s denn keinen Leuchtturm?“, erinnert sich Vorstandsmitglied
Christof Wehrum. Aus der Frage wurde eine fixe Idee:
Ein Leuchtturm muss her!
Kameradschaft freute sich
Die Marinekameradschaft, die
das Maritime im Binnenland fördern will, freute sich
über das Angebot der Bank: Raiffeisen zahlt aus den
Gewinnsparerlösen und die Marinekameraden steuern ihre
Arbeitskraft bei. Auf 5000 Euro werden die Materialkosten
geschätzt. Bauen werden die Vereinsmitglieder den Turm
selbst.
An die fünf Meter hoch wird
er sein, wenn er fertig auf dem Gelände der Kameradschaft
entstanden ist. Gebaut werden soll der Turm aus Betonringen
mit einem Durchmesser von zwei Metern. In einer Höhe
von 2,50 Metern wird eine Plattform errichtet, darauf
beginnt die Spitze mit dem verglasten Bereich, in dem
die Leuchte angebracht wird.
Diese soll allerdings nicht,
wie bei einem echten Leuchtturm bei Dunkelheit ständig
Lichtsignale ins Land senden. Vielmehr, so sagt Koch,
werde sie nur bei Veranstaltungen auf dem Gelände eingeschaltete.
Denkbar sei auch eine tägliche halbe Stunde per Zeitschaltuhr.
Reine Dekoration
Fest steht, dass der Turm
ein reines Dekorationselement werden soll. Er wird auch
für Besucher nicht begehbar sein. Nur der Elektriker
oder jemand, der die Scheiben putzt, darf hoch.
Ungewöhnlich war der Auftrag
für Architektin Kirsten Keller vom Büro Wiederhold in
Großenenglis. Ein Leuchtturm war dort noch nie entworfen
worden. Doch inzwischen steht der Plan, und die Genehmigungen
sind da. Der rot-weiße Leuchtturm am Singliser See kann
kommen.
HNA
18.02.2011
Mit freundlicher
Genehmigung
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