Marinekameradschaft Borken: Ein Traum wurde wahr
Singlis. Seit zwei Jahrzehnten liegt das ausrangierte Küstenwachboot KW
18 nun schon am südöstlichen Ufer des Singliser Sees. Die Marinekameradschaft
(MK) Borken und Umgebung feierte jetzt das Jubiläum beim traditionellen
Sommerfest, das jedes Jahr zahlreiche Gäste auf das idyllische Vereinsgelände
lockt.
Die verschollene Tafel ist wieder da: Es freuen sich von
links Karl Weber, Ehrenvorsitzender Heinrich Klein, MK 2. Vors. Hans Georg
Braun und 1. Vors. Richard Koch, Ehrenlandesleiter Gerhard Geschwandtner und
Fred Kaduhr. Fotos: Hennek
„Die Kritiker wurden Lügen gestraft, denn wir sind
nun schon 20 Jahre hier am See“, sagte Vorsitzender Richard Koch
freudestrahlend. Er lobte den unermüdlichen Einsatz und das Durchhaltevermögen
in den vergangenen Jahren. Ohne die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten
sei ein solcher Kraftakt sonst nicht zu bewältigen gewesen.
Spott und Hohn waren der Kameradschaft aus ehemaligen
Seefahrern begegnet, als sie 1994 das Schiff nach Singlis holten und zum
schwimmenden Vereinsheim herrichteten.
Selbst der Brandanschlag im Juli 1998, bei dem das
Boot bis auf die Außenhaut von den Flammen zerstört wurde, brachte die
Vereinsmitglieder nicht von ihrem Traum ab. Stolz feierten sie deshalb „20
Jahre MK Borken am Singliser See“.
Unter den Ehrengästen befand sich auch der letzte
fahrende Kapitän des KW 18, Fred Kaduhr. Mit einer Delegation aus
Staufenberg-Speele genoss er das Sommerfest der Marinekameradschaft. „Wir haben
einen sehr engen Kontakt zu der Marinekameradschaft“, sagte Kaduhr. Er
begleitete die letzte Reise des KW 18 von Bremen über Weser und Fulda nach
Kassel und lenkte schließlich den Lkw, beladen mit dem Boots-Führerstand, über
die A7 bis in den Singliser Hafen.
Große Freude herrschte auch über den Zufallsfund der
Messingtafel, welche die Panzerpionierkompanie 50 der Marinekameradschaft zur
Erinnerung an die letzte Fahrt von KW 18 geschenkt hatte. Vor 15 Jahren wurde
sie entwendet und war seitdem verschollen. Bei einer zufälligen Internetsuche
wurde die Tafel in einem Berliner Hinterhof entdeckt und nimmt nun den alten
Platz auf dem Vereinsgelände wieder ein.
Mit Seemanns- und Volksliedern nahmen die Shantychöre
aus Bad Hersfeld und Homberg/Borken die Besucher mit auf Reisen.
Von Svenja Hennek
Bericht in der HNA vom 13. August 2014
Fotoalbum
Bilder: Svenja Hennek HNA
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